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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 263

1836 - Eisleben : Reichardt
!. Nordamerika. §63 schiffbaren Kanälen erschwert- Für Künste und Wiffen, schäften giebt es mehrere Anstalten, doch ist die wissen- schaftliche Bildung noch auf einer geringen Stufe. Mexiko, sonst eine wichtige Kolonie der Spanier, bil- det seit einigen und 20 Zähren einen republikanischen Staat, dessen bisherige Verfassung, wonach er einen Bundesstaat machte, der aus 19 unter sich vereinigten republikanischen Staaten bestand, wozu noch 5 Gebiete und die Wildnisse der bis jetzt in Freiheit lebenden Zn« dianer kommen; jetzt dahin umgeändert worden ist, daß alle bisherigen besondern republikanischen Staaten nur eine Republik bilden. Mexiko, Hauptstadt des ganzen Staates, südwestlich von Neu-Orleans, und auf der Hochebene des Innern zwischen 2 Seen gelegen, eine der schönsten Städte, mit vielen prächtigen Gebäuden (einer großen Domkirche), einer Universität, einigen Fabriken, (darunter eine ungeheuer große Labaksfabrik des Staa- tes), wichtigen Handel und 180,000 Einwohnern. — Acapul - co, kleine See - und Handelsstadt am stillen Meere, südlich von Mexiko, mit einem guten Hafen. — Oaxaca, ansehnliche Stadt, nordöstlich von Acapulco, gewinnt viele Cochenille. — Puebla délos Angelos, eine der schönsten Städte Ameri- kas, nordwestlich von Oaxaca, ist groß und gewerbsam und treibt bedeutenden Handel. — Vera Cruz, Seestadt, östlich von Puebla, an dem Mexikanischen Meerbusen, auf einer dürren Ebe- ne, hat einen Hafen und wichtigen Handel. — Oluereraro, regelmäßig gebaute Stadt, nordwestlich von Mexiko, ist groß und gewerbsam. — Guanaxua to, Stadt, auf der Hochebene des Innern, nordwestlich von Lluerctaro gelegen, ein Hanptsitz des Bergbaus und durch ihre reichen Silberbergwerke berühmt.— Guadalaxara, Stadt, westlich von Guanaxuato, am Sanrja- goflusse, ist nach Mexiko eine der größten Städte dieser Staaten und hat 60,000 Einwohner. — St. Blas, Stadt, nordwest- lich von Guadalaxara, mit einem der vorzüglichsten Häfen an der Mündung des Santjago in das stille Meer. Guatemala oder die vereinigten Staaten von Mittelamerika. Dieses schmale südlichste Land Nordamerikas wird auf der Nordseite vom Atlantischen und auf der Süd- seite vom stillen Meere bespült, und gränzt im Nord- westen an die vereinigten Mexikanischen Staaten und im Südosten an die aus Columbia entstandene Republik Neu-Granada. Mit den noch von freien Indianern be- setzten Landstrichen beträgt die Größe 13,000 Qmeilen.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 141

1890 - Leipzig : Reichardt
- 141 1763 Der Hubertusburger Friede. 15. Febr. Friedrich der Groe mute Sachsen wieder herausgeben, erhielt aber den Besitz Schlesiens fr immer besttigt^). Durch den siebenjhrigen Krieg errang Preußen die Stellung einer europischen Gro-macht. 17651790 Kaiser Joseph Ii. Bis zum Tode seiner Mutter Maria Theresia (1780) war er in sterreich nur Mitregent. Angefeuert durch das Beispiel Friedrich des Groen geht er mit Feuereiser an die Reform seines Staates. Durch das Toleranz edikt beseitigt er die Bedrckung der nicht-katholischen Unterthanen; Aufhebung zahlreicher Klster, Beseitigung der Leibeigenschaft. Da er, nach Eiufchrn-kung der allzugroen Macht des Adels und der Geistlich-feit, einen starken Einheitsstaat schaffen will und vielfach allzurafch vorgeht (den zweiten Schritt vor dem ersten thut"), so brechen am Ende seiner zehnjhrigen Regierung in Ungarn und den sterreichischen Niederlanden Auf-stnde aus. Ein groer Teil seiner Reformen wieder beseitigt. 1772 Die erste Teilung Polens. Auf die zerrtteten Verhltnisse des Wahlknigreichs2) Polen hatte Rußland immer greren Einflu gewonnen. So hatte Katharina Ii. (nach August Iii. Tode) den schwachen Stanislaus Poniatowski zum Könige gemacht. Einen Ausstand des polnischen Adels unter-drckte sie. Damit Rußland nicht zu mchtig wrde und das ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mit Ru-land und sterreich und zwang Polen zu einer be-deutenden Gebietsabtretung. Preuens Anteil bestand in W est Preußen, (auer Danzig und Thorn) und dem Netzedistrikt. sterreich erhielt Ostgalizien, Rußland den stlichen Teil von Litauen. 177879 Der bayrische Erbfolgekrieg. _ Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in Bayern besetzte Joseph dasselbe auf Grund eines Ber-irags mitkarltheodor von der P f a l z. Die Ansprche, welche der nchste Erbe des letzteren, Karl von Zwei-brcken, darauf hatte, wurden von Friedrich unter-sttzt, der im Sptsommer 1778 ein Heer nach Bhmen schickt. Zwar ging es wegen Krankheiten und Mangel bald *) Des Knigs einsames Te Deum in der Schlokapelle zu Charlottenburg. 2) Die berchtigten polnischen Reichstage mit dem Liberum Veto".

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 150

1890 - Leipzig : Reichardt
lge erlitten, mute Friedrich Wilhelm mit Napoleon zu Tilsit Frieden schlieen'). Er verlor die ganze West-Hlfte der Monarchie zwischen Elbe und Rhein und fast alle frher polnischen Landesteile, mute eine ungeheure Kriegskontribution zahlen und durste fortan nur 42 000 Soldaten halten. Kaiser Alexander verlor nichts, schlo vielmehr mit Napoleon ein enges Bndnis zur Beherr-schung Europas und trat der Kontinentalsperre bei. Aus den abgetretenen Gebietsteilen wurde das G r o -Herzogtum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, welches Napoleons Bruder Jerome (Hieronymus) erhielt, von Napoleon gegrndet. Auch das schon frher von ihm gestiftete Groherzogtum B e r g (unter seinem Schwager Murat) wurde vergrert. Fr Preußen wirkte diese Zeit der Erniedrigung inso-sern wohlthtig, als Staat und Heer durch verschiedene notwendige Verbesserungen neu gekrftigt wurden. Besondere Verdienste erwarben sich in dieser Beziehung die Minister v. Stein und v. Hardenberg, sowie die Generale Scharnhorst und V. Gneisenau, Allgemeine Wehrpflicht. Erbunterthnigkeit aufgehoben. Stdteord-nung 1808. Grndung der Berliner Universitt 1810. (Fichte.) Turnen. Tugendbvnd. (Jahn, E. M Arndt.) 1808 Napoleon macht seinen Bruder Joseph zum K-nig von Spanien und seinen Schwager Joachim Murat zum König von Neapel. Schon seit 1805 war Louis Napoleon (Vater Napo-leons Iii.) König von Holland geworden, legte die Regierung aber schon 1810 nieder. Spanien wurde von Napoleon in hchst treuloser Weise erobert und seinem Bruder Joseph (an dessen Stelle sein Schwager Joachim Murat König von Neapel wurde) als Knigreich bertragen. Derselbe geriet aber bald durch einen allgemeinen Volks-aufstand der Spanier, die von den Englndern unter Lord Wellington auf das vortrefflichste untersttzt wurden, in groe Bedrngnis. Joseph, aus Madrid ver-trieben, wurde von Napoleon nach dem Kongre zu Erfurt (Septbr. 1808) wieder zurckgefhrt. Aber nach Napoleons Abzug verbreitete sich der Aufstand der ganz Spanien und wurde nie vllig unterdrckt. 1809 sterreichs Erhebung. Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. *) Edle Haltung der Knigin Luise Napoleon gegenber. (Der Ruhm Friedrichs des Groen.)

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 179

1890 - Leipzig : Reichardt
179 erfolgloser Feldzug nach der Champagne unter Herzog Ferdinand von Braunschweig; Kanonade vonval-mh. Zwar eroberten die Preußen Mainz und siegten zweimal bei Kaiserslautern; aber sterreichs treu-lose Politik und die Sorge sr seine polnischen _ Erwerbungen bewogen den König 1795 zum schimpflichen Frieden von Basel (vgl. S. 145), infolgedessen er 43 rn Meilen an Frankreich abtrat. Der Staat wurde mit Schulden belastet. Der Einflu der Gnstlinge des Knigs, namentlich des Generals v. Bischofswerder und des Ministers ti. Wllner (Religionsedikt) war im allgemeinen kein segensreicher. Doch wurde 1794 das unter Friedrich d. Gr. begonnene Allgemeine Landrecht" in Preußen eingefhrt. 17971840 Friedrich Wilhelm Iii. (Vgl. S 148158.) Ein wohlgesinnter Regent von gerechtem und biederem Charakter. Zur Zeit'der Demtigung Preuens durch Napoleon stand ihm seine edle Gemahlin Luise, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (gest. 1810 zu Hhen-Zieritz) ermutigend und trstend zur Seite. Uber die Freiheitskriege 181315 vgl. S. 152156. Preuens Umfang, der durch den unglcklichen Frieden zu Tilsit auf 2868 ?Meilen herabgesunken war, stieg 1815 wieder auf mehr als 5000 ? Meilen, leider ohne gengenden Zusammenhang und mit Verlust der ostsriesischen Nordseekste. Fr die innere Entwicklung Preuens war Friedrich Wilhelms Regierung segensreich. In schwerer Zeit wurden die wichtigsten Reformen durch die Minister von Stein1) und v. Hardenberg vollzogen, vgl. S. 150. So entstand in Preußen ein freier Brger- und Bauernstand, die Grundlage eines gesunden Staatslebens. Das Heerwesen durch Scharnhorsts) und Gneisen au um-gestaltet. Errichtung der Landwehr und Einfhrung der allgemeinen Dienstpflicht. Das Heer ist das preuische Volk in Waffen! Auch das preuische Volks-schulwesen nahm einen immer hheren Aufschwung; Gymnasien und Realschulen wurden gegrndet. Der 1810 in Berlin gestifteten Universitt^) folgte (1818) die !) Der Reichsfreiherr Karl von und zum Stein war im Stdtchen Nassau a. d. Lahn geboren 1757, starb 1831. Anfangs Finanzminister, dann entlassen, aber nach dem Tisiter Frieden vom Könige wieder berufen, von Napoleon gechtet. , V V V m . 2) Ein hannverscher Bauernsohn, auf der Kriegsschule des Grafen Wilhelm zur Lippe gebildet. 3) An ihr wirkten unter andern die Philosophen Fichte und Hegel, die 12*

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 129

1890 - Leipzig : Reichardt
Neffe Gustav Adolfs. Aufenthalt in Holland. Feindschaft mit dem Minister Schwarzenberg. Begrnder der Gre Preuens. Erstes stehendes Heer. Einfhrung der Accisex). Kolonisten ins Land, besonders protestantische Franzosen. Grndung einer kleinen Flotte, Bestrebungen fr den Seehandel, sogar Versuch einer afrikanischen Ko-lonie2). Anlage des Friedrich-Wilhelms'kanales. Ge-staltung der brandenburgisch - preuischen Besitzungen zu einem einheitlichen Staat. Friedrich Wilhelms I. Gemahlin die fromme Luise Henriette von Oranien. 1656 gewinnt er im Bndnisse mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Um ihn sich treu zu erhalten, gewhrt ihm Schweden im Vertrage zu Labia u die Souvernett der Preußen. Er tritt aber doch, um Schweden nicht zu mchtig werden zu lassen, von dem schwedischen Bndnis zurck und erhlt nun (1657) von Polen im Vertrage zu Wehlau Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preußen. Im Frieden zu Oliva 1660 wird ihm die volle Sou-vernett in Preußen besttigt. Des Kurfrsten Kmpfe gegen Franzosen und Schweden f. u. 16431715 König Ludwig Xiv. von Frankreich. Er war ein Enkel Heinrichs Iv., mit dem nach dem Aussterben der Valois das Haus Bourbon auf den Thron gekommen (15891830). Auf diesen war sein Sohn, der schwache und sittenlose, ganz vom klugen Kardinal Richelieu beherrschte Ludwig Xiii. gefolgt, hierauf (anfangs unter Leitung Mazarins) der junge Ludwig Xiv. Unter ihm Gipfel der unumschrnkten Knigsgewalt, des Absolutismus3). Blte von Kunst und Wissen-schaft, doch groe Sinnlosigkeit und Verarmung. Bedrckung der Protestanten. 1685 Aufhebung des Edikts vonnantes. Dragonerbekehrungen. Die aus-gewanderten Hugenotten finden besonders in Branden-brg gute Aufnahme. Ludwigs Ruhm- und Lnder-sucht verursacht viele Kriege. (166768) Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Devolutions-krieg.) !) Widerstand der preuischen Stnde, sogar verrterische Verbindung mit Polen. (Rhode und v. Kalkstein.) 2) Friedrichsburg an der Kste von Guinea. Kleiner Seekrieg mit Spanien. 8) Ludwigs vermessenes Wort: L'6tat c'est moi. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 9

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 69

1890 - Leipzig : Reichardt
- 69 seiner Leitung. Die anderen republikanischen mter blei-ben bestehn, verlieren aber sehr an Bedeutung. Im Gegensatz zu Csar rumt er dem Senat einen bedeutenden Anteil an der Regierung ein (Dyarchie d.h. Zweiherrrfchaft des Kaisers und des Senats). Nament-lich ein Teil der Provinzen der Verwaltung des Senats berlassen. Die Lage der Provinzialen in der Kaiser-zeit bedeutend besser als unter der Republik. berhaupt erfreut sich das rmische Reich seit Augustus mehrere Jahrhunderte einer nur selten unterbrochenen Ruhe; in-solgedessen groe Blte des Handels und des Wohlstandes. In seiner Familie hatte Augustus Unglck. Er heiratet die Li via, welche ihm zwei Stiefshne, Tiber ins und D r u s u s mitbringt. Nachdem seine leiblichen Enkel, Kin-der seiner Tochter Julia1), gestorben waren, bewirkte sie, da ihr Lieblingssohn Tiberius adoptiert wurde. 15 v. Chr. Rttelt, Vindelicien und Noricum unterworfen. Nach auen war die Politik des Augustus im ganzen friedlich. Rhein, Donau und Euphrat sollen die Grenz-flsse des Reiches bilden. Deshalb auer Mfien (etwa Serbien und Bulgarien) und Pannonien (Ungarn westlich der Donau) auch die Lnder zwischen den Alpen und der oberen Donau: Rtien, Vindelicien und Noricum (Teile von Sdwestdeutschland, und fast ganz Deutsch-Ostreich) durch Drusus und Tiberius unterworfen. Da-gegen milingt die Eroberung des Landes zwischen Rhein und Elbe. 129 v. Chr. Des Drusus Feldzge in Deutschland. Er drang bis zur Elbe vor. Prophetische Warnung. Drusus strzt mit dem Pferde und stirbt. Sein Bruder Tiberius unterwarf durch List und Verrat das Land zwischen Rhein und Elbe. 4 n. Chr. Christus geboren. 9 n. Chr. Schlacht im Teutoburger Walde. P. Quintilius Varus behandelt die Deutschen be-reits vllig als Unterworsene. Der in Rom gebildete Cheruskerfrst Arminius bringt ein Bndnis der Che-rusker, Bructerer und Marser zustande und entwirst den Plan der Befreiung des Vaterlandes. Der verrterische Segest, dessen Tochter Thusnelda Armin entfhrte und heiratete, warnt den Varus vergeblich. Ein Aufstand lockt ihn ins Innere Deutschlands. berfall im Teutoburger Walde2), 3 Tage lang wurde gekmpft. Das Heer x) Sie heiratete nacheinander den Marcellus, den Agrippa und endlich den Tiberius, wurde aber spter nach einer Insel verbannt. 2) In der Nhe der Quellen der Ems und Lippe. (Hermannsdenkmal.)

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 156

1890 - Leipzig : Reichardt
156 Der Sieg neigt sich nun auf die Seite der Verbndeten. Letzter verzweifelter Kampf von Napoleons alter Garde. Endlich wilde Flucht (Verfolgung unter Gneisenau), auf welcher Napoleon beinahe selbst gefangen genommen worden wre. Die Verbndeten nehmen Paris zum zweiten-m al. Napoleon begiebt sich in den Schutz der Englnder, wird aber in die Gefangenschaft nach St. Helena ge-fhrt, wo er den 5. Mai 1821 am Magenkrebs starb. Der zweite Pariser Friede beschrnkte Frankreich auf die Grenzen von 1790. Ludwig Xviii wieder eingesetzt. 26. Sept. Die Herrscher von Rußland, sterreich und Preußen schlieen den heiligen Bund. (Heilige Allianz.) Vierte Periode. Die Ereignisse der neuesten Zeit. 18151830 Die Zeit der Restauration. Die durch die heilige Allianz verbundenen Staaten suchen den durch den Wiener Kongre geschaffenen Rechtszustand zu erhalten. Volksbewegungen in Italien und Spanien werden unterdrckt. In Deutschland erfllte der Deutsche Bund in keiner Weise die auf Wiederaufrichtung eines Deutschen Reiches gerichteten Hoffnungen. Die Gesandten der 35 deutschen souvernen Staaten unter dem Vorsitz fter-reichs bilden den in Frankfurt a. M. tagenden Bundes-tag. Die namentlich von der deutschen akademischen Jugend (die deutsche Burschenschaft gegrndet 1817) ausgehende Bewegung fr die deutsche Einheit mit groer Strenge unterdrckt. (1819 Kotzebue durch Sand er-mordet. Karlsbader Beschlsse.) In den einzelnen deutschen Staaten, besonders in Sddeutschland, landstndische (kon-stitutionelle) Verfassungen eingefhrt. In Preußen wurde trotz des ausdrcklich erteilten Versprechens unter König Friedrich Wilhelm Iii. keine Verfassung erteilt. Im Innern musterhafte Verwaltung, namentlich fr das Finanzwesen. Bereits 1818 der Anfang einer Zollvereinigung mit den brigen deutschen Staaten (vgl. auch bei der brandenburgisch-preuischen Geschichte S. 179 s.). In sterreich unter dem mch-

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 178

1890 - Leipzig : Reichardt
* 178 17131740 Friedrich Wilhelm I. (Vgl. S. 135.) Die Frucht seiner Teilnahme am nordischen Kriege war die Erwerbung von Vorpommern bis zur Peene 1720 nebst Stettin durch den Frieden zu Stockholm 1720, welchen Karls Xii. Nachfolgerin Ulrike Eleonore mit Preußen schlo. In seiner ueren Politik war Friedrich Wilhelm nicht glcklich; namentlich wute ihn sterreich zu berlisten. Trotzdem er im Vertrage zu Wusterhausen (1726) die pragmatische Sanktion Karls Vi. anerkannte, erbte er doch nicht das ihm dafr in Aussicht gestellte Herzogtum Berg. Dagegen war die innere Verwaltung Friedrich Wilhelms musterhaft und sein Heer das bestgeschulte in Europa. Er befrderte Gewerbeflei und Volksbildung, lie zahl-reiche Volksschulen anlegen und grndete das groe Mi-litrwaisenhaus in Potsdam. Die Finanzen wurden aus-gezeichnet verwaltet; die Steuerfreiheit der adligen Lehns-gter ausgehoben^). Vierte Periode. 17401786 Friedrich Ii. der Groe. (Vgl. S. 132145.) Unter ihm vergrerte sich der preuische Staat um 1289 m Meilen. Auer Schlesien und dem Anteile an der ersten Teilung Polens fiel ihm (1744) Ostfriesland zu, wo die Frstenfamilie der Cirksena ausgestorben war. Bei seinem Tode umfate Preußen 3524 ? Meilen und hatte die Stellung einer europischen Gromacht errungen. 17861797 Friedrich Wilhelm D. (Vgl. S. 142.) Obgleich unter ihm der Umfang des Staates sich bis auf 5580 ? Meilen vergrerte (Anteil an der 2. und 3. Teilung Polens, wozu noch Ansbach und Bayreuth") kamen), so sank doch Preußen von seiner unter Friedrich Ii. erreichten Hhe herab. Seine Kmpfe gegen die fran- 1792 zsische Republik brachten ihm wenig Ruhm. 1792 *) In der Antwort auf eine Beschwerdeschrift des davon betroffenen Adels schrieb der König die berhmten Worte: Ich stabiliere die Sou-verainets wie einen rocher von Bronze." 2) Der von frheren Markgrasen gestiftete Rote Adlerorden erneuert und zum zweiten Orden der preuischen Monarchie erklrt. (Der erste ist der Schwarze Adlerorden.)

9. Bd. 2 - S. 168

1837 - Eisleben : Reichardt
168 Europa. mokbet wurde: o ritten dis 3 Mächte den gräßlichen Zerrüttungen Griechenlands dauernd ein Ziel zu setzen und erwählten 1832 den Prinzen Otto von Baiern zum König von Griechenland, der im folgenden Jahre in seinem neuen Königreiche eintraf, seit 1835 mün- dig geworden ist, und Athen zur Haupt- und Residenzstadt seines Königreichs erwählt hat, das auch durch einen neuen Vertrag eine Er- weiterung seiner Nordgranze erhalten hat. Und so sehen wir denn Griechenland aus seiner Asche wieder erstanden, und die Welt mit einer neuen Nation, die Jahrhunderte lang in Fesseln lag, glorreich berei- chert. Doch bedürfen die innern Vechaltniffe zur völligen Erstarkung des jungen Staates immer noch der Ausrottung von Parteien und der Sicherung des Handels zur See und zu Lande und Aufblühens der Kultur; die äußern Verhältnisse haben sich, sogar gegen die Pforte, freundlicher zu gestalten angefangen. Das Gebirge Oeta, jetzt Kumaita genannt, erhebt ssch im nordöstlichen Theile Griechenlands, und scheint weniger hoch als der Parnassus. Es ist in massenartige Felsen zerrissen und wird von herr- lichen Eichen-, Kiefern- und Platanenwaldern bedeckt. Unzählige Quel- len bewässern den Oeta, und alles blüht und gedeiht auf ihm mit höchster Pracht. Die Hitze des Sommers wird durch den reichen Schatten und das üppige Grün gemildert. „Nachdem wir vom Fuße des Oeta, sagt der Britte Dodwell, welcher zu Anfang des 19. Jahr- hunderts dieses Gebirge besuchte, 3 Stunden lang emporgestiegen wa- ren, erreichten wir einen von seinen Rücken und gewannen eine herr- liche Aussicht auf dis Ebene von Doris, die auf ihrer Südseite von dem herrlichen Parnassus beschrankt war, der majestätisch mit seinen so abwechselnden schneebedeckten Höhen und seinen durch Wintersiröme tief eingefurchten Thalbuchten und Klüften emporstieg." Am östli- chen Abfalle dieses Gebirges ist der berühmte Paß von Thermopylg, der seinen Namen von den daselbst befindlichen warmen Mineralquel- len hat. Die vornehmste dieser Quellen hat ein klares, aber schwefel- und kalkhaltiges Wasser, welches die Gegenstände, über die es fließt, inkrustirt. Die Quellen sprudeln lebhaft am Fuße eines Felsens her- vor, und bilden, in geringer Entfernung von ihrem Ursprünge kleine Bache, die sich in das Meer ergießen. Ihr Wasser hat an der Quelle eine Warme von 103 bis 104o nach Fahrenheit, wird aber bis jetzt nicht benutzt. Dieser Paß liegt an der Haupwerbindungsstraße zwi- schen Thessalien und Livadien und hat eine Lange von 1 Meile; seine Breite aber ist sehr unbedeutend. An zwei der schmälsten Stel- len kann nur ein einziger Wagen fahren. Auf der Westseite dieses Passes zieht sich eine Reihe hoher, fast unersteiglicher Felsen hin, welche die Kette des Oetagebirges endigen; auf der Ostseite aber sind tiefe Moraste, die von den nahen Meeren (dem jetzigen Busen von Zeitun) bei starker Fluth überschwemmt werden. Dieser Paß kann von einer geringen Zahl von Kriegern gegen eine gairze Armee der Feinde leicht

10. Bd. 2 - S. 868

1837 - Eisleben : Reichardt
868 Afrika. Da zugleich sein Tagebuch verloren ging, so blieb seine Reise ohn« Erfolg für die gewissere Kunde von Tombuktu. Unvermuthet aber kam nach einigen Jahren die Nachricht nach Europa, daß eine Unter- nehmung, die seit Jahrhunderten der Neugierde, der Politik und dem wissenschaftlichen Streben Europas nicht geglückt war, und deren Aus- führung so vielen gelehrten Reisenden das Leben gekostet hatte, durch einen einzelnen kühnen Mann ausgeführt worden sey. Nämlich ein Franzose, Namens Ren6 Cailli^ erst 27 Jahr alt, mit keiner wis- senschaftlichen Bildung ausgestattet, der sich 1827 in der Französischen Niederlassung St. Louis am Senegal aufhielt, faßte, aufgemuntert durch den Preis von 10,000 Franken, welchen die geographische Ge- sellschaft zu Paris demjenigen Reisenden zugesichert hatte, der zuerst nach Tombuktu gelangen würde, den Entschluß, ganz allein und auf eigene Kosten diese gewagte Reise zu unternehmen. Am 29. April 1827 verließ er, in Begleitung einer Handelskarawane, welche nach dem Joliba ging, Kakondy, am Nunezflusse. Als Araber verkleidet gab er vor, er sei ein Araber aus Alexandria in Ägypten, und wolle über Tombuktu in seine Heiniath zurückkehren, indem die Franzosen ihn in seiner Kindheit mit aus Ägypten genommen hatten, denen er aber in spätern Jahren entkommen und an die Westküste Afrikas gekommen sey. Seine Unternehmung ward vom Glück begünstigt. Er überstieg die hohen Gebirge von Senegambien, durchreiste die Lan- der Futa d' Jallon, Kankan, Wassulo rc., kam nach Time, eine von Muhamedanischen Mandingos bewohnten Stadt im südlichen Theile Bambarnas, wo er aber in eine schwere Krankheit verfiel, die ihn 5 Monate daselbst zu bleiben zwang. Nachdem er am 9 Januar 1828 Time verlassen und der Stadt Jenne, die auf einer von zwei Armen des Joliba gebildeten Insel liegt, auf einem Fahrzeuge, das nach Kabra bestimmt war, eingeschifft hatte, erreichte er endlich, nach einer sehr beschwerlichen Fahrt von einem Monate, Kabra, den Hafenort Tombuktus, von dem er noch 3 Meilen bis Tombuktu selbst hatte, die er zu Land zurücklegte. Von Tombuktu, wo er 14 Tage verweilte und in dieser kurzen Zeit so viel Nachrichten als möglich ein- zuziehen suchte, kehrte er die Sahara und das Marokkanische Reich durchreisend, nach Frankreich zurück, wo ihm der ausgesetzte Preis von 10,000 Franken zuerkannt und seine in 3 Banden bestehende Reise- beschreibung von dem Französischen Gelehrten Jomard auf Kosten des Königs herausgegeben wurde. Die Britten haben gegen die Wirklich- keit dieser Reise Zweifel erhoben, doch scheint sie allerdings gemacht worden zu seyn, ist aber nicht von einer sehr großen Wichtigkeit für die Erweiterung der Geographie, da es dem Reifenden an gelehrter und wis- senschaftlicher Bildung fehlte, auch derselbe zu kurze Zeit in Tombuktu verweilte. Wichtigere Resultate erwartete man von der Reise des gelehrten Britten John Davidson, welcher 1835 England verließ, um wo möglich bis Tombuktu vorzudringen. Glücklich ,kam er zwar 1836 nach
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